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Schwachen Wind stark machen

Angst vor Gegenwind haben sie nicht: Statt dem Trend von immer mehr Offshore-Anlagen zu folgen oder Windkraftanlagen in Küstenregionen aufzustellen, entwickeln 24 Studierende eine Windkraftanlage für niedrige Windgeschwindigkeiten im Binnenland.

Sind beeindruckt von der Leistung der Studierenden: Prof. Dr. Torsten Faber (links) und Prof. Peter Quell (rechts).

Sind beeindruckt von der Leistung der Studierenden: Prof. Dr. Torsten Faber (links) und Prof. Peter Quell (rechts). Foto: Gatermann

Was die Studierenden aus fünf Nationen am Institut für Windenergietechnik (WETI) an der Fachhochschule Flensburg im Projekt Optimus150 erarbeitet haben, könnte neue Maßstäbe in Sachen Onshore setzen. Aus dem Pre-Design der Anlage, das  gut 80 Gäste aus Wissenschaft und Wirtschaft präsentiert wurde, könnte in einigen Jahren eine auf das europäische Binnenland zugeschnittene Windkraftanlage werden, die aus wenig Wind viel Power macht – und damit für küstenferne und windarme Regionen geeignet ist.

„Zurzeit stehen viele WKAs in Küstenregionen oder in windreichen Gebieten wie Schleswig Holstein. Ein weiterer Trend ist der Offshore-Bereich. Wir gehen genau in die andere Richtung und haben eine WKA speziell für niedrige Windgeschwindigkeiten im Binnenland entwickelt. Die Effizienz der Anlage macht ihren Einsatz für Investoren in Schwachwindgebieten vom Kosten-Nutzen-Faktor her sehr interessant“, fasst Markus Starr einige Eckpunkte zusammen. Er gehört zum Team der Studierenden, das im dritten Semester des Masterstudiengangs Wind Engineering drei Monate an dem Projekt gearbeitet hatte. „Es war natürlich eine Herausforderung in der Kürze der Zeit“, sagt Maximilian Helms, „aber es hat sich gelohnt. So haben wir zum Beispiel auch viel Kontakt zu Industrie bekommen.“ Für die spätere Job-Suche gute Voraussetzungen.

Auch für den Leiter des WETI, Prof. Dr. Torsten Faber, sind die Ergebnisse des Projekts ein deutliches Zeichen für den erfolgreichen Studiengang, der das Ziel hat, Spezialisten für die Windenergietechnik auszubilden, die das Gesamtsystem verstehen und gleichzeitig Experten in ihren Spezialgebieten sind: „Wir holen die Bachelor-Absolventen aus ihren Fachbereichen ab, etwa Elektrotechnik oder Maschinenbau, und machen sie zunächst zu Generalisten für Windenergie. Im dritten Semester und im Rahmen dieses Projektes führen wir das zusammen, machen sie dann innerhalb ihres jeweiligen Fachgebietes zu Experten im Bereich der Windenergietechnik.“ Und so haben verschiedene Studierendengruppen die unterschiedlichen Komponenten einer Windkraftanlage entwickelt.

Geleitet wurde das Projekt von Prof. Peter Quell von der FH Kiel. Die FH Kiel ist Kooperationspartner im Studiengang Wind Engineering. Faber freut sich, „dass es in dem Studiengang gelungen ist, alle Kompetenzen Schleswig-Holsteins im Bereich der Windenergie hochschulübergreifend zusammenzuführen“.

Der nächste Jahrgang von Masterstudierenden wird sich weiter mit dem Projekt Optimus150 beschäftigen. So könnte der Traum der Studierenden, dass 2018 ein erster Prototyp entwickelt wird, wahr werden. http://www.fh-flensburg.de/fhfl/aktuelle_meldungen.html?&cHash=5ce3caaa002c990e668510316c6ab207&tx_ttnews%5BbackPid%5D=230&tx_ttnews%5Btt_news%5D=1154